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Das Projekt

Ende 2018 startete das Projekt zur Erforschung und zum Schutz des Schwarzhalskranichs (Grus nigricollis) in Bhutan. NABU International, Kranichschutz Deutschland (KD) und die bhutanische Naturschutzorganisation Royal Society for the Protection of Nature (RSPN) erforschen u.a. die Raumnutzung und Zugrouten der Kraniche mittels GPS-Sender. Ziel ist es ein Schutzkonzept für die Art im Bhutan zu entwickeln als Grundlage für ein internationales Abkommen (Convention on Migratory Species).

© Anne Kettner

Schwarzhalskraniche überwintern in verschiedenen Teilen Bhutans. Sie brüten vor allem im tibetischen Teil Chinas und ziehen somit über den Himalaya um ihr Überwinterungsgebiet zu erreichen. Es gibt derzeit etwa 10.000 – 12.000 Schwarzhalskraniche auf der Welt. Die International Union for Nature Conservation (IUCN)  stuft den Zustand der Population daher als gefährdet (vulnerable) ein. Die Kranichart ist laut der International Crane Foundation (ICF) etwas kleiner und leichter als der Graukranich. Auffällig ist das helle Gefieder, die schwarze Färbung am Hals sowie die gelbe Färbung der Iris.

© Anne Kettner
Erste Erkenntnisse

Bereits Anfang 2019 fand der erste Feldaufenthalt im Bhutan statt. Das zweiköpfige Team von Kranichschutz Deutschland reiste zusammen mit Kollegen vom RSPN in etwa 2.900 m hohe Phobhijka Tal, dem Hauptüberwinterungsgebiet der Schwarzhalskraniche im Bhutan. Dort wurde der Bestand der Kraniche mittels Synchronzählung am Schlafplatz erfasst sowie Kartierungen auf umliegenden Flächen des Tals durchgeführt. Insgesamt 422 Kraniche hielten sich zu diesem Zeitpunkt im Tal auf. Die Überwinterungszahlen scheinen mit Blick auf die Zahlen der Vorjahre derzeit stabil zu sein. Auch der erfasste Jungtieranteil von ca. 10 % deutet auf eine normale Reproduktion hin.

Dennoch konnten vor Ort einige Gefahren für die Überwinterung der Kraniche festgestellt werden. So findet derzeit eine intensive touristische Bebauung statt, die sich bis an den Rand der Schlafplätze erstreckt. Die zunehmende Aufgabe der kleinbäuerlichen Landwirtschaft könnte die künftige Nahrungssituation für die Kraniche verschlechtern. Dem Wegzug der jungen Menschen als Nachfolger der derzeitigen (teils sehr alten) Kleinbauern muss entsprechend entgegengewirkt werden. Zudem gibt es zahlreiche wilde Hunde, die außerhalb des Dorfes herumstreunen und zu Störungen insbesondere an den kleineren Schlafplätzen führen können.

© Anne Kettner

Neben dem Kranichmonitoring unterstützte Kranichschutz Deutschland bei der Beringung und Besenderung von Schwarzhalskranichen und führte einen Workshop zur Auswertung von GPS-Daten für die Mitarbeiter der RSPN durch. Die Organisation betreibt im Tal ein Kranichzentrum, wo die Veranstaltung stattfand. Anfang 2020 fand ein zweiter Feldaufenthalt statt. Insgesamt wurden sechs Kraniche aus dem Phobhijka Tal und drei Kraniche aus dem Bumdeling Tal besendert. Die GPS-Daten sollen bis 2022 ausgewertet werden.

© Anne Kettner
Danksagung

Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit für die Projektförderung (Referenznummer: N I 3 - 70122-1/46) bedanken. Weiterhin danken wir unseren Kolleginnen und Kollegen von der Royal Society for the Protection of Nature, insbesondere Herrn Jigme Thering, der für das Projekt seitens des RSPN verantwortlich ist sowie dem NABU International ert. Wir danken auch dem Ugyen Wangchuck Institute for Conservation and Environment Research (UWICER), insbesondere Herrn Sherub, für die gute Zusammenarbeit.

© Anne Kettner
Literatur
© Kranichschutz Deutschland 2017-2020

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