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LAG Mecklenburg-Vorpommern
Treffen zur Erweiterten Probeflächenkartierung am 14.01.23 und der gesamten LAG Kranichschutz M-V am 11.03.23 im Karower Meiler

Liebe MitstreiterInnen im Kranichschutz M-V,

der plötzliche Tod von Dr. Wolfgang Mewes hat uns alle sehr getroffen. Sein Verlust als Mensch und als Leitfigur unserer Landesarbeitsgruppe wird nur schwer zu kompensieren sein. Und doch muss es weitergehen und die insbesondere auch durch Euch/Sie in den letzten 50 Jahren kontinuierlich geleistete Arbeit weitergeführt werden.

Der Vorstand der Landesarbeitsgruppe Kranichschutz MV mit Thomas Opitz, Dirk Seemann und mir hat sich beraten und entschieden, die geplanten Vorhaben für 2023 anzugehen. Dies sind insbesondere die erweiterte Probeflächenerfassung, die Durchführung unserer Jahrestagung und die Synchronzählungen an den Kranichschlafplätzen.

Um die erweiterte Probeflächenkartierung vorzubereiten, ist für den 14.01.2023, 10:00 Uhr im Karower Meiler ein Arbeitstreffen geplant. Alle interessierten KartiererInnen sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen. Gerne sind auch neue interessierte Kranichfreunde eingeladen mitzumachen. Für Kaffee wird gesorgt, ansonsten packt Euch für die Mittagszeit gerne ein kleines Stullenpäckchen ein. Insbesondere soll es bei dem Arbeitstreffen um folgende Punkte gehen:

  • Ziel/Motivation der Erweiterten Probeflächenerfassung
  • Vorstellung der bisherigen Ergebnisse unseres Monitoringprogramms
  • Methodische Erläuterungen - von der Feldarbeit bis zur Übernahme in MultiBaseCS
  • Verteilung der Probeflächen
  • Diskussion

Schickt uns gerne bereits im Vorfeld Fragen zu, so dass wir entsprechende Antworten vorbereiten können. Idealerweise würden wir dann auch schon die Kartenblätter verteilen, in denen die bisher bekannten Brutplätze eingetragen sind. Dafür müssten wir aber im Vorfeld bereits wissen, welche Flächen Ihr bearbeiten könnt. Aus diesem Grund bitten wir alle KartiererInnen, uns möglichst in den nächsten Wochen die MTB-Q zu benennen, die sie bearbeiten werden. Hierfür haben wir einen kleinen Fragebogen vorbereitet, der ausgefüllt an uns zurückgeschickt werden sollte. Wenn Euch neue Mitstreiter einfallen, dann würden wir darum bitten, dass Ihr den Fragebogen weiterreicht.

Wir möchten Euch heute auch schon den Termin unserer nächsten Jahrestagung bekanntgeben. Diese soll am 11.03.2023, 10:00 Uhr im Karower Meiler stattfinden. Die Tagesordnung werden wir rechtzeitig versenden. Auch hier würden wir uns über neue Gesichter freuen. Wir sind sehr froh und dankbar, dass uns der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide auch zukünftig seine Räumlichkeiten für unsere Treffen zur Verfügung stellen wird.

Zum Ende des Jahres wünschen wir Euch/Ihnen nun erst einmal ein schönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch in das neue Jahr und die eine oder andere tolle Beobachtung von überwinternden Kranichen.

Im Namen des Vorstandes von Kranichschutz M-V

Andreas Lehrmann

Fragebogen Kranicherfassung PF uund EPF
Fragebogen Kranicherfassung PF uund EPF.pdf (81,0 KiB)
Geschichte der LAG M-V

Seit über 50 Jahren werden im heutigen Mecklenburg-Vorpommern Kranichschutz und Kranichforschung betrieben. In den 1960er Jahren erfasste Gerhard Meyer aus Pamprin erstmals die Brutpaare und Karl-Heinz Moll aus Waren erforschte das Verhalten der Kraniche in der Müritzregion. Hellmuth Dost war einer der Ersten, der die Kranichrast auf der Insel Rügen beobachtete und in den 1960er Jahren die ersten Zählungen an Schlafplätzen vornahm.

© Sidney Smith
Die LAG M-V heute

Auf ihren Erkenntnissen baut die Arbeit der Landesarbeitsgruppe M-V auf, die heute aus etwa 100 aktiven Mitgliedern besteht. Sie beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit der Erfassung der Kranichbrutplätze und deren Schutz sowie der Überwachung der Sammel- und Rastplätze. Einige Mitarbeiter befassen sich mit wissenschaftlichen Fragen, z. B. mit der Kranichberingung. Das umfangreiche Wissen wurde 2014 in einem Sonderheft des Ornithologischen Rundbriefes M-V zusammengefasst.

Einmal im Jahr kommen die Mitglieder LAG Ende Februar/Anfang März im Karower Meiler (Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide) zusammen und tauschen sich über neue Erkenntnisse und Ergebnisse der Monitoringprojekte aus.

© H.-D. Graf
Brutvogelmonitoring

In M-V brüten heute die meisten Kraniche Deutschlands, etwa 45 % des Gesamtbestandes. Die ersten Erfassungen der Brutplätze machte Gerhard Meyer in den Jahren 1962-1967. Er verschickte Fragebögen an Ornithologen und Naturschutzbeauftragte. So ermittelte er etwa 200 Kranichpaare. Auf dieser Grundlage wurden in den 1970er Jahren in den Landkreisen weiterhin die Brutkraniche erfasst, wobei jeder Landkreis einen berufenen Beauftragten für den Kranichschutz hatte. 1992/93 wurde erstmalig die Grenze von 1.000 Paaren erreicht und heute siedeln etwa 5.000 Kranichpaare in M-V. Bis etwa 2005/06 gab es einen sehr starken Zuwachs im Brutbestand. Seit dem scheint sich die Bestandskurve etwas abzuflachen.

Der Bestandszuwachs war und ist mit der Verdichtung der Brutpaare, mit der Ausbreitung in die Küstenregion und mit der Eroberung des Offenlandes verbunden. Lag die Siedlungsdichte bis 1980 bei unter 2 Paaren/100 km², so stieg sie Anfang der 1990er Jahre auf 4,5 und liegt heute bei über 20 P./100 km². Die Küstenregion war anfangs nicht besiedelt, doch die Kranichpaare breiteten sich immer weiter nach Norden aus und Ende der 1990er Jahre gab es das erste BP auf der Insel Rügen. Durch das Monitoring mit vielen Helfern ist es gelungen, diesen beispiellosen Prozess fast lückenlos zu dokumentieren.

 

Mit Unterstützung der LAG M-V wurde 2011 die in den staatlichen Naturschutzbehörden eingesetzte Artendatenbank-Software MultiBaseCS weiterentwickelt. Mittlerweile sind durch die LAG M-V mehr als 15.000 Datensätze zu Kranichbrutplätzen und deren Besetzung in der Datenbank gespeichert. Aktuelle Kenntnisse zum Brutvorkommen stehen somit auch allen staatlichen Naturschutzbehörden als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung. Die Koordinierung erfolgt durch Andreas Lehrmann.

Verteilung der Kranich-Brutpaare in M-V (Andreas Lehrmann)
Monitoring der Sammel– und Rastplätze

In M-V sind über 100 regelmäßig beflogene Kranichschlafplätze bekannt, die seit 2020 in 25 Sammel- und Rastregionen gegliedert wurden. Die Kraniche werden an den Schlafplätzen zu festgelegten Terminen ab Anfang August (einheimische Sammler) bis zum Abzug der Kraniche (Sammler und Raster) von Mitgliedern der LAG erfasst. Die Daten erhält der Landeskoordinator Thomas Opitz.

M-V ist im europäischen Rahmen ein wichtiger Raum für rastende Kraniche, besonders im Herbst. Die Zahlen sind in den letzten 25 Jahren deutlich gestiegen, was auch mit den guten Schlafplatzbedingungen durch Renaturierung im Zusammenhang steht. Im Maximum wird M-V von ca. 190.000 Kranichen im Herbst als Rastraum genutzt.

© Andreas Lehrmann
Leitung der LAG M-V

Alle drei Jahre wählen die Mitglieder der LAG M-V einen neuen Vorstand. Ab 2022 sind das Dr. Wolfgang Mewes (Sprecher der LAG), Andreas Lehrmann (Landeskoordinator Brut), Thomas Opitz (Landeskoordinator Sammeln und Rast) und Dirk Seemann (Koordinator Probeflächenkartierung). Insgesamt hat der LAG noch zu wenig Mitarbeiter, um alle gewünschten Aufgaben erfüllen zu können. Deshalb ergeht hier der Aufruf an alle, die Interesse an unserer Arbeit haben, sich bei einer Kontaktperson zu melden.

Sammel- und Rastregionen des Kranichs in M-V (Andreas Lehrmann)
Kontakt

Andreas Lehrmann: kranichschutz[ät]icloud.com

Thomas Opitz:  MV[ät]kraniche.de

Dirk Seemann: dirk-warnow[ät]web.de

© Kranichschutz Deutschland 2017-2020

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