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Jackpot auf dem Arbeitsweg

Geschwisterliebe
 
Wer, so wie wir, in einem der größten Kranichrastgebiete Europas lebt und sich tagein tagaus mit den großen grauen Vögeln beschäftigt, der ist es gewöhnt, ständig die Augen und Ohren offen zu halten. Auch auf dem Weg zur Arbeit. Unser Chef, Dr. Günter Nowald, ist auf dem Rad zum NABU-Kranichzentrum nun eine besondere Beobachtung gelungen. Er sichtete einen Trupp von ca. 70 Kranichen, sogenannten Nichtbrütern, die im Sommerhalbjahr durch die Lande streifen und Felder und Äcker nach Fressbarem absuchen. Eine so große Gruppe Kraniche an sich ist schon ein Highlight, denn sie ist in dieser Jahreszeit keineswegs alltäglich. Aber es kam noch besser.
 
Mit dem Spektiv konnte er schnell zwei beringte Kraniche ausmachen. Sie standen am Rand der Gruppe und ganz eng beieinander. Ein prüfender Blick auf die Ringkombinationen verriet: Bei den beiden Kranichen handelte es sich um ein Geschwisterpaar, das letztes Jahr unweit der Günzer Seewiesen von unserem Team beringt worden ist. Noch im Frühjahr standen sie mit ihren Eltern nach gesunder Rückkehr aus ihrem Überwinterungsgebiet in Südfrankreich auf der Ablenkfütterung am Günzer See. Bis sie eines Tages von ihren Eltern, die mit der nächsten Brut beginnen wollten, verstoßen wurden. Offensichtlich haben sich die beiden Jungkraniche mit anderen Junggesellinnen und Junggesellen zusammengetan - und weichen einander seitdem nicht von der Seite.
 
Solche Momente sind es, die uns strahlen lassen. Dann wissen wir einmal mehr, warum wir im Juni zwei Wochen wenig schlafen, viel rennen und bei Regen, Sonne und Hitze versuchen, junge Kraniche zu fangen und zu beringen. Solche Erkenntnisse sind es, die wir uns erhoffen. Umso schöner, wenn wir sie an einem uns so lieben Geschwisterpaar erlangen können!
© Karsten Peter

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© Kranichschutz Deutschland 2017-2020

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