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Ringe für den Kranich

Gegen Ende Juni breiten in diesem Jahr bereits zahlreiche junge Kraniche ihre frisch befiederten Flügel aus und steigen das erste Mal in die Lüfte empor. Gerade einmal zehn Wochen hat die Entwicklung von einem orangengroßen Flauscheball zu einem flüggen Jungkranich gedauert. Zu dieser Zeit sind die Jungtiere schon fast so groß wie ihre Eltern.

Doch bevor die Jungen Kraniche davon fliegen, versuchen Mitarbeiter von Kranichschutz Deutschland jedes Jahr einige von ihnen mit farbigen Ringen an den Beinen auszustatten. Durch die Ringe an den Beinen kann man dieses Individuum überall auf der Welt eindeutig erkennen und dadurch nachvollziehen, auf welchem Zugweg der Kranich in den Süden fliegt und wo er oder sie überwintert. Gerade zu Zeiten des Klimawandels ändert sich das Verhalten sehr dynamisch. Außerdem erfahren die Naturschützer und Wissenschaftler wichtige Informationen über das Überleben, das Sozialverhalten und die Auswahl der Brutreviere.

In diesem Sinne verbrachte ein Team aus Kranichfreunden und  Wissenschaftlern die letzten zwei Wochen auf der Suche nach jungen Kranichen in Mecklenburg-Vorpommern. Das Ergebnis war erschreckend. In den meisten Brutgebieten waren gar keine Kraniche, oder nur Brutpaare ohne Nachkommen. Eine Ursache für den geringen Bruterfolg ist die anhaltende Trockenheit. Durch die niedrigen Wasserstände haben es Prädatoren einfacher die Gelege der Kraniche zu räubern. Zusätzlich kann die intensive Landwirtschaft mit Monokulturen und Pestizideinsatz die Nahrungsverfügbarkeit drastisch vermindern und somit den hohen Energiebedarf der Jungtiere nicht decken.

Den erschwerten Umstände zum Trotz konnten aber auch in diesem Jahr ein paar junge Kraniche erfolgreich beringt werden. Die Kranichschützer sind schon sehr gespannt wo sie als nächstes beobachtet werden, in welchen Regionen sie überwintern und wo sie in ein paar Jahren selber ihre eigenen Jungen aufziehen werden.

Sind Sie neugierig geworden, wie so ein beringter Kranich aussieht? Schauen Sie doch bei den nächsten Kranichbeobachtungen genau auf die Beine, gerade in größeren Gruppen ist meistens ein beringter Kranich dabei. Besonders gut geht das Ablesen von Ringen während der Herbstrast aus unserer Beobachtungsstation KRANORAMA bei Günz unweit des NABU-Kranichzentrums. Kommen Sie doch zur nächsten Herbstrast einmal vorbei. Die Sichtung können Sie dann über die Internetplattform iCORA melden und als Ausgleich erhalten viel Information über diesen Kranich*.

Wenn Sie uns noch mehr unterstützen wollen, können Sie gerne an den Kranichschutz Deutschland spenden, oder Sie übernehmen direkt eine Patenschaft. Als Ring-Pate können Sie alle Meldungen Ihres Kranichs über eine Internetseite beobachten.

*Achtung: das Ablesen und Melden von Ringen kann süchtig machen. Wir übernehmen dafür keine Haftung ;)

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© Kranichschutz Deutschland 2017-2020

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