Über 6.000 tote Kraniche im Hula Tal (Israel)
Kurz vor Weihnachten erreichten uns traurige Nachrichten. Im Hula-Tal in Israel, dem wichtigsten Rast- und Überwinterungsgebiet für Graukraniche auf dem Osteuropäischen Zugweg, findet ein Massensterben von Kranichen statt. Über ein Fünftel der Kraniche, die durch Israel ziehen, hatten sich bereits vor Weihnachten mit dem H5N1 Virus (Vogelgrippe) angesteckt. Genaue Zahlen liegen nicht vor und schwanken zwischen 6.-10.000 verendeten Kranichen – überwintert hatten dort zu diesem Zeitpunkt über 30.000 Vögel.
Das Virus stammt von einer riesigen Hühnerfarm in Moshav Margaliot an der Libanesischen Grenze. Die Massentieranlage mit über 244.000 Legehennen hatte, Berichten zu Folge, den Ausbruch der Krankheit nicht umgehend gemeldet. So konnte ein Lkw-Fahrer kontaminiertes Futter von der Hühnerfarm zu den Wildvögeln ins Hula-Tal bringen.
Der Vorfall zeigt ganz klar: Nicht Wildvögel bedrohen das Geflügel in Gefangenschaft, sondern umgekehrt. Die Massentierhaltung stößt trotz aller Bemühungen der Abschottung und des Einsatzes von Antibiotika immer wieder an ihre Grenze. Sie hat unserer Meinung nach in dieser Form längst ihr Verfallsdatum erreicht und passt nicht länger in eine Welt, die - um unser aller Willen - nach Nachhaltigkeit strebt.