Überwinterung in der Mitte Deutschlands
Auch wenn in den letzten Tagen heftige Stürme über das Land wehten und von Frühling nicht so richtig viel zu merken war: Große Kranichketten über dem ganzen Land haben in den letzten Wochen immer wieder auf sich aufmerksam gemacht. Während sich in Spanien immer noch zehntausende Kraniche aufhalten und den Rückflug in ihre Brutgebiete abwarten, haben sich zahlreiche nördlicher überwinternde Kraniche (Frankreich, Deutschland) bereits auf den Weg gemacht. So haben die Anzahlen an einigen Rast- und Überwinterungsplätzen in Mitteldeutschland in den letzten Wochen rapide abgenommen.
Noch am 27.01. wurden von der Talsperre Kelbra an der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt und Thüringen über 2.000 Kraniche gemeldet. Anfang Dezember waren es zwischenzeitlich sogar über 6400 gewesen. Doch seit der Zählung am 11.02. halten sich nur noch wenige Individuen über Nacht im Stausee auf. Und auch am thüringischen Rückhaltebecken Straußfurt (25 km nördlich von Erfurt) sind die Überwinterer bereits gen Nordosten aufgebrochen. Vielen Dank an unsere ehrenamtlichen Zählerinnen und Zähler, die uns regelmäßig über die Entwicklungen dort informieren.
Wer auf die Zählergebnisse des Wochenendes an der Laguna de Gallocanta in Spanien schaut, darf sich aber freuen: Dort wurde mit 111.110 Kranichen am 17.02. ein neuer Rekord rastender Kraniche aufgestellt (Rastplätze in Europa). Das Gros kommt also erst noch!
Foto: Kraniche am Rückhaltebecken Straußfurt, Steffen Goldberg