Vogelgrippe tötet Kraniche in Ungarn
Im November rasteten erstmals über 200.000 Kraniche gleichzeitig im Hortobágy Nationalpark (vgl. Rastplätze in Europa). Kurze Zeit später wurden erste tote Kraniche gefunden, die Zahl toter Vögel beträgt mittlerweile 10-20.000 Kraniche. (Der für Vögel äußerst ansteckende H5N1 Virus ist für Menschen in der Regel ungefährlich – Einzelfälle sind bekannt bei sehr engem Kontakt zu infizierten Vögeln bei älteren Menschen oder bei sehr schwachem Immunsystem.)
Der Großteil der Rastkraniche ist weitergezogen. Einige davon treffen auf die Vögel des westeuropäischen Zugweges und können die Krankheit daher auch nach Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien verbreiten.
Wie verhalte ich mich bei einer entsprechenden Beobachtung toter Vögel?
Im Falle eines Massensterbens von Wildvögeln oder der Beobachtung von verdächtigen oder geschwächten Kranichen, Wasser- oder Greifvögeln benachrichtigen Sie umgehend die örtliche Veterinärbehörde.
Der Transport verdächtiger Vögel zu Auffangstationen und das Einsammeln der Vögel ist gesetzlich verboten. Es würde auch den Ort der Anlieferung (Vogelpark, Zoo, Auffangstation, …) gefährden, da nach einer Laborbestätigung der Infektion alle Vögel an diesem Ort getötet werden müssen.
Im Falle eines zufälligen Kontakts mit verdächtigen Vögeln sollten Sie sich in den nächsten Tagen weder Wild- noch Hausvögeln nähern und Ihre Kleidung und Schuhe waschen und desinfizieren. Das Gleiche gilt für Feldarbeiten in infizierten Gebieten.
Trotz dieser traurigen Nachrichten wünschen wir allen Natur- und Kranichfans ein erholsames Wochenende – ihr/euer Team vom NABU-Kranichzentrum.
Fotonachweis: Tokody Béla aus www.mme.hu